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Gemeinsam Verantwortung übernehmen: Der Product Carbon Footprint bei RUDOLF
Bei RUDOLF hört Nachhaltigkeit nicht bei der Qualität eines Produkts auf, sondern beginnt bereits bei dessen Entstehung.
Mithilfe der von uns nach der PACT-Methodik (Partner-ship for Carbon Transparency) berechneten und vom TÜV SÜD zertifizierten Product Carbon Footprints (PCF) machen wir den jeweiligen Klimabeitrag unserer Produkte sichtbar. Als eines der ersten Unternehmen überhaupt, dessen PACT-Methodik vom TÜV SÜD zertifiziert wurde, setzen wir neue Maßstäbe für Transparenz und Glaubwürdig-keit in der CO2-Bilanzierung. Der PCF beschreibt die Menge an Treibhaus-gasemissionen, die einem Produkt in be-stimmten Lebenszyklusphasen zugeordnet werden können. Bei RUDOLF werden die PCFs neben der PACT-Methodik auch basierend auf dem Branchenstandard gemäß den Together for Sustainability (TfS) PCF Guidelines berechnet.
Diese Berechnung basiert auf dem Cradle-to-Gate-Ansatz. Dabei werden die Emissionen von der Rohstoffgewinnung bis zum Werkstor einschließlich der eingehenden Transporte, des Energieverbrauchs und der eigenen Produktionsprozesse berücksichtigt. Verpackung und ausgehende Transporte sind nicht Teil dieser Betrachtung. Dadurch wird eine transparente und vergleichbare Grundlage geschaffen, um Emissionen systematisch zu verstehen und zu reduzieren. Als wichtiger Akteur in der chemischen Industrie ist sich RUDOLF seiner Verant-wortung bewusst, sinnvolle Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels zu ergreifen.
Transparenz schafft Veränderung
„Für uns basiert Glaubwürdigkeit auf soliden Daten. Die Zertifizierung unseres PCF-Programms ist nicht das Ziel, sondern die Grundlage. Sie liefert unserer Forschungs- und Entwicklungsabteilung und unseren Partnern zuverlässige Erkenntnisse, die uns helfen, bessere Entscheidungen zu treffen, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren und Schritt für Schritt mit Ehrgeiz und Pragmatismus voranzukommen.“
– Fabian Walda, Head of Sustainability bei RUDOLF
Die Grundlage bildet die Betrachtung der über den Produktlebenszyklus entstehenden THG-Emissionen. Diese umfasst den gesamten Prozess von der Rohstoffgewinnung bis zur Herstellung des Produkts. Um potenzielle Emissionsquellen zu identifizieren, werden alle Phasen – von der Rohstoffgewinnung über die Herstellung und Nutzung bis hin zur Entsorgung oder dem Recycling – systematisch erfasst.
Im nächsten Schritt werden belastbare Daten erhoben. Dazu zählen der Material- und Energieverbrauch in der Produktion sowie die Transport- und Logistikprozesse. Diese Informationen bilden die Grundlage für eine belastbare Emissionsbilanz. Die Scopes 1, 2 und 3 stammen aus dem Greenhouse Gas (GHG) Protocol und helfen Unternehmen dabei, ihre Treibhausgasemissionen systematisch zu erfassen. Ein vollständiger Product Carbon Footprint berücksichtigt in der Regel alle drei Scopes, wobei der Schwerpunkt auf den Emissionen der Kategorie 1 (gekaufte Waren und Dienstleistungen) des Scope 3 liegt.
Die Gewährleistung der Genauigkeit und Glaubwürdigkeit des RUDOLF PCF Programms ist ein Kernprinzip der PCF-Methodik. Um dies zu erreichen, legt RUDOLF Wert darauf, Primärdaten zu nutzen, wann immer dies realisierbar ist, insbesondere bei Aktivitäten, die unter der operativen Kontrolle von RUDOLF stehen. Bei vorgelagerten Emissionen, die beispielsweise im Zusammenhang mit der Rohstoffbeschaffung entstehen, werden zunächst Sekundärdaten aus renommierten Datenbanken von Drittanbietern verwendet. RUDOLF arbeitet aktiv mit Lieferanten zusammen, um produktspezifische Emissionsdaten zu erheben. So können Sekundärdaten im Laufe der Zeit zunehmend durch genauere, lieferantenspezifische Primärdaten ersetzt werden. Dieser kontinuierliche Verbesserungsprozess steigert sowohl die Gesamtgenauigkeit als auch die Transparenz unserer PCF-Ergebnisse.
Abschließend werden die Ergebnisse ausgewertet. Dabei werden die Emissions-Hotspots mit dem größten Anteil am CO₂-Fußabdruck identifiziert. Mithilfe dieser Erkenntnisse können gezielt Maßnahmen zur Emissionsreduktion eingeleitet werden, um den Klimabeitrag des Produkts systematisch zu verbessern.
Zertifizierte Glaubwürdigkeit
Das RUDOLF PCF Programm wurde von TÜV SÜD geprüft und erfüllt die Anforderungen globaler Standards, darunter PCF-Programm-Zertifizierung in Übereinstimmung mit der PACT-Methodik und gemäß TfS PCF-Standard.
Damit sind unsere Daten nicht nur präzise, sondern auch unabhängig validiert. Alle PCF-Werte werden pro Kilogramm unverpacktem Produkt angegeben und mit dem Systemgrenzen-Ansatz „Cradle-to-Gate” in Geretsried gemessen. Änderungen durch neue Produkte oder Vorschriften können Anpassungen nach sich ziehen. Dabei bleibt Transparenz stets unser Maßstab.
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Glossar
CO₂ | CO₂ (Kohlendioxid) ist ein farbloses und geruchloses Gas, das natürlicherweise in der Atmosphäre vorkommt. Es entsteht vor allem bei der Verbrennung fossiler Brennstoffe, in industriellen Prozessen und durch Atmung. Da Kohlendioxid Wärme in der Atmosphäre speichert, ist es eines der wichtigsten Treibhausgase und trägt maßgeblich zum Klimawandel bei. |
|---|---|
ecoinvent | ecoinvent ist eine umfassende Datenbank für Lebenszyklusinventare (LCI), die Daten zu den Umweltauswirkungen von Tausenden von Produkten und Dienstleistungen bereitstellt. Sie wird weltweit in Ökodesign-Anwendungen, Industrie und Wissenschaft verwendet und unterstützt die Entscheidungsfindung zur Verbesserung der Nachhaltigkeit in verschiedenen Branchen. |
GLEC | GLEC steht für Global Logistics Emissions Council und ist eine internationale Organisation, die sich mit der Berechnung und Reduzierung von Treibhausgasemissionen in der Logistikbranche beschäftigt. Das von GLEC entwickelte GLEC-Framework ist ein global anerkannter Leitfaden, um Treibhausgase in der Logistikkette transparent zu erfassen und zu berichten, der nun auch in die internationale Norm ISO 14083 überführt wurde. |
GHG (Greenhouse Gas)-Protokoll | Das GHG (Greenhouse Gas)-Protokoll ist ein international anerkanntes Rahmenwerk zur Erfassung und Berichterstattung von Treibhausgasemissionen. Es definiert Standards, wie Unternehmen ihre Emissionen messen, klassifizieren (Scope 1, 2 und 3) und transparent kommunizieren können. Ziel ist es, Vergleichbarkeit und Glaubwürdigkeit in der Klimabilanzierung zu schaffen. |
Overhead-Aktivitäten | Overhead-Aktivitäten sind Emissionen, die nicht direkt einem einzelnen Produkt zugeordnet werden können, sondern aus allgemeinen Unternehmensprozessen stammen. Sie sind also „gemeinkostenartig“ und fallen typischerweise in der Verwaltung oder Infrastruktur an. |
PACT | Partnership for Carbon Transparency kurz PACT ist eine internationale Initiative, die einen globalen Standard für den Austausch produktbezogener CO₂-Emissionsdaten schafft. Sie basiert auf anerkannten Normen wie ISO 14067 und dem Greenhouse Gas Protocol und ermöglicht durch digitale Produktpässe einen effizienten, interoperablen Datenaustausch zwischen Unternehmen. Ziel ist eine transparente und vergleichbare Kommunikation von Product Carbon Footprints entlang der gesamten Wertschöpfungskette. |
PCF | Der PCF (Product Carbon Footprint) beschreibt die gesamte Menge an Treibhausgasemissionen, die während des Lebenszyklus eines Produkts entstehen – von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Transport bis hin zur Nutzung und Entsorgung. Er wird in CO₂-Äquivalenten angegeben und dient als Grundlage, um die Klimawirkung eines Produkts transparent darzustellen und zu reduzieren. |
QGIS | QGIS ist eine freie Geoinformationssystemsoftware zum Betrachten, Bearbeiten, Erfassen, Analysieren, Konvertieren und Darstellen räumlicher Daten. |
Scope 1 | Alle direkten Emissionen, die im eigenen Unternehmen anfallen (z. B. Gasverbrauch in der Produktion, Firmenfahrzeuge). |
Scope 2 | Alle indirekten Emissionen aus eingekaufter Energie, wie Strom, Dampf oder Fernwärme, die für die Herstellung des Produkts genutzt werden. |
Scope 3 | Alle weiteren indirekten Emissionen, die außerhalb des Unternehmens, aber im Zusammenhang mit dem Produkt entstehen (z. B. Rohstoffgewinnung, Lieferketten, Transport, Nutzung und Entsorgung). |
TfS | Die TfS-Guidelines (Together for Sustainability) ist ein Leitfaden zur Berechnung des Product Carbon Footprint in der chemischen Industrie, der Unternehmen hilft, ihre Treibhausgasemissionen zu quantifizieren und zu berichten. |
TÜV SÜD | TÜV SÜD ist ein unabhängiges Prüf- und Zertifizierungsunternehmen mit Sitz in München. Es unterstützt Unternehmen weltweit dabei, Sicherheit, Qualität und Nachhaltigkeit von Produkten, Prozessen und Systemen zu gewährleisten. |
WBCSD | Der World Business Council for Sustainable Development ist ein globales Netzwerk von mehr als 250 führenden Unternehmen, die Nachhaltigkeit als einen wichtigen Faktor für Wettbewerbsfähigkeit vorantreiben. |